Bayerische Brezn - Original Laugenbrezeln selber machen

Die bayerische Brezel ist weit mehr als nur ein Gebäck - sie ist ein Symbol der bayerischen Kultur und ein Muss für jedes Oktoberfest. Diese traditionellen Laugenbrezeln mit ihrer charakteristischen Form, der glänzenden braunen Kruste und dem groben Salz sind ein echter Klassiker der deutschen Bäckerei. Das Geheimnis liegt in der Laugenlösung, die den Brezeln ihren unverwechselbaren Geschmack und die typische Farbe verleiht.

Portionen

8 große Brezeln

Schwierigkeit

Mittel bis anspruchsvoll

Gesamtzeit

3 Stunden + 2h Gehzeit

Aktive Zeit

1,5 Stunden

Zutaten

Für den Brezelteig:

  • 500 g Weizenmehl (Type 550)
  • 300 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Päckchen Trockenhefe (7g)
  • 1 TL Zucker
  • 2 TL Salz
  • 50 g weiche Butter
  • 1 EL Olivenöl

Für die Laugenlösung:

  • 1 Liter Wasser
  • 60 g Natronlauge (Ätznatron) - VORSICHT: Schutzbrille und Handschuhe tragen!
  • Alternative: 60 g Natron + 1 EL Zucker (milder, aber weniger authentisch)

Zum Bestreuen:

  • Grobes Meersalz oder Hagelsalz
  • Optional: Sesam oder Mohn

Zum Bestreichen:

  • 1 Eigelb
  • 2 EL Milch

Zubereitung

Teig vorbereiten:

  1. Hefe mit Zucker in 100 ml lauwarmem Wasser auflösen und 10 Minuten gehen lassen, bis sie schäumt.
  2. Mehl und Salz in eine große Schüssel geben, eine Mulde formen.
  3. Die Hefemischung, restliches Wasser und weiche Butter in die Mulde geben.
  4. Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten (ca. 8-10 Minuten von Hand oder 5 Minuten mit der Küchenmaschine).
  5. Den Teig in eine geölte Schüssel geben, abdecken und 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
  6. Den Teig nochmals kurz durchkneten und weitere 30 Minuten gehen lassen.

Brezeln formen:

  1. Den Teig in 8 gleichmäßige Stücke teilen (je ca. 110g).
  2. Jedes Stück zu einer etwa 60 cm langen Rolle formen. Die Enden sollten dünner sein als die Mitte.
  3. Die Rolle zu einem U formen, dann die Enden überkreuzen und nach unten zum dicken Teil führen.
  4. Die Enden fest andrücken - so entsteht die klassische Brezelform.
  5. Die geformten Brezeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und 30 Minuten ruhen lassen.

Laugenlösung vorbereiten (ACHTUNG: Schutzausrüstung tragen!):

  1. Schutzbrille und Gummihandschuhe anziehen!
  2. In einem großen Topf das Wasser erhitzen (nicht kochen!).
  3. VORSICHTIG die Natronlauge ins warme Wasser einrühren - niemals umgekehrt!
  4. Die Lösung sollte etwa 60-70°C haben.
  5. Gut umrühren, bis sich alles aufgelöst hat.

Brezeln laugen und backen:

  1. Den Ofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Jede Brezel einzeln für 30 Sekunden in die Laugenlösung tauchen.
  3. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf das Backblech legen.
  4. Eigelb mit Milch verquirlen und die Brezeln damit bestreichen.
  5. Mit grobem Salz bestreuen - besonders auf dem dicken Teil der Brezel.
  6. 12-15 Minuten backen, bis sie goldbraun und glänzend sind.
  7. Auf einem Gitter abkühlen lassen.

⚠️ Sicherheitshinweise für Natronlauge

  • Schutzausrüstung: Immer Schutzbrille und Gummihandschuhe tragen!
  • Reihenfolge: Natronlauge immer ins Wasser geben, niemals umgekehrt!
  • Belüftung: Für gute Belüftung sorgen.
  • Kinder: Kinder und Haustiere vom Arbeitsplatz fernhalten.
  • Entsorgung: Reste der Laugenlösung vorsichtig mit viel Wasser verdünnen und entsorgen.
  • Alternative: Bei Unsicherheit lieber Natron verwenden (weniger authentisch, aber sicherer).

Tipps vom Profi

  • Teigkonsistenz: Der Teig sollte fest, aber nicht trocken sein. Er muss sich gut formen lassen.
  • Formen: Üben Sie das Brezelformen - es braucht etwas Übung für die perfekte Form.
  • Temperatur: Die Laugenlösung sollte warm, aber nicht kochend sein (60-70°C).
  • Timing: Die Brezeln direkt nach dem Laugen backen - nicht warten!
  • Aufbewahrung: Frische Brezeln am besten am selben Tag essen. Sie können eingefroren werden.
  • Natron-Alternative: Bei Verwendung von Natron das Backblech mit Natronwasser besprühen.

Serviervorschläge

Klassisch bayerisch:

  • Mit Butter und Schnittlauch
  • Mit Obazda (bayerischer Käseaufstrich)
  • Mit Leberwurst oder Weißwurst
  • Als Beilage zu deftigem Essen

Modern interpretiert:

  • Als Burgerbun für Pulled Pork
  • Mit Avocado und Lachs
  • Als Brotsticks zu Suppen
  • Mit süßen Aufstrichen für Kinder

Bayerische Brezeltradition

Die Brezel hat in Bayern eine über 1000-jährige Geschichte. Ursprünglich war sie ein Fastengebäck der Mönche. Die charakteristische Form soll betende Arme darstellen. In Bayern gilt die Regel: Eine echte Brezel muss durch die Schlingen blicken können und das Salz gehört nur auf den "Bauch" der Brezel. Auf dem Oktoberfest werden jährlich über 120.000 Brezeln verkauft!

Nährwerte pro Brezel (ca.)

Kalorien: 220 kcal
Protein: 8g
Fett: 3g
Kohlenhydrate: 42g